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Edith Brooks

Edith Brooks


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BeitragThema: *Insert Catchy Title, preferably something about incompetence*   *Insert Catchy Title, preferably something about incompetence* Empty26th Januar 2016, 1:14 am

Introducing: Detective Edith Brooks aka "The Casual Drug Addict" and Detective Finley Crawford aka "The Wannabe"


Brooks glaubte nicht den jüngsten der Martinez Brüder schon einmal für länger als drei Minuten sprechen gehört zu haben. Tatsächlich hatte sie ihn erst zwei Mal überhaupt angesehen, wobei er keinen besonders bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. Soweit sie sich erinnerte war er das erste Mal etwa 10 oder 11 Jahre alt gewesen, nicht besonders groß, aber dennoch schlaksig und sah damit im Grunde genau wie jeder seiner Brüder aus. Und genau wie bei jedem anderen Mitglied seiner Familie war von Anfang an klar gewesen, dass er in das Familienunternehmen, den Drogenhandel, einsteigen würde. Als Brooks den Jungen das erste Mal gesehen hatte, hatte er lediglich vorsichtig von der Treppe aus in den Gang geblickt, in dem Brooks ihre übliche Bestellung in Empfängnis genommen hatte. Das zweite Mal, dass sie ihn gesehen hatte, war vor gar nicht langer Zeit gewesen. Es mussten in etwa zwei, wenn nicht sogar ganz genau zwei Wochen gewesen sein. Diego Martinez war über die Jahre zu einem unbeholfenen, ja sogar noch schlaksigeren, Jungen mit dünnem Oberlippenbart geworden, der sich nur dadurch von seinen gefühlt 18 Brüdern unterschied, dass er gut zwei oder drei Köpfe kleiner war. Brooks hätte ihn normalerweise nicht wiedererkannt. Für Menschen hatte sie kein gutes Gedächtnis. Irgendwann im Laufe ihres Lebens waren alle ihrer Bekanntschaften zu demselben einheitlichen Gesichtsbrei verschmolzen. Allerdings hatte der jüngste der Martinez Brüder als er an einem Morgen vor zwei Wochen in die Polizeistation gestürmt war, explizit nach ihr gefragt und unverblümt verkündet woher er sie kannte. Zu Brooks Glück war die Person, die am Empfang gesessen hatte, ihr alter Mentor Sergeant Hector Simmons gewesen, der ihr, nachdem er die Information erhalten hatte, dass Brooks nicht halb so clean und gesund lebte, wie ihre persönliche Akte dies vermuten ließ, lediglich einen kopfschüttelnden, enttäuschten Blick zugeworfen hatte, wie man sie eigentlich nur aus dem Fernsehen kannte. Brooks konnte sich nicht so recht erklären woran es lag, aber Sergeant Simmons besaß alle Qualitäten einer fiktiven TV-Figur: er war der Fels in der Brandung für den mit der Realität ringenden Protagonisten, besaß beinahe perfektes Timing, hatte das Talent alles in eine Lebenslektion zu verwandeln und bewegte sich in Momenten, in den es die Macht des Plots verlangte, in Zeitlupe. Normalerweise starben Mentoren wie er im Laufe der Geschichte, um der Hauptfigur einen Grund zu geben persönlich zu wachsen, oder so. In einer Professur wie seiner schien ein Handlungsstrang wie dieser gar nicht so unwahrscheinlich: schließlich war Hector bei der Polizei. Polizisten waren selbstlose, superheldenähnliche Mächte, die zwischen der Bevölkerung und all dem, was schlecht war, standen, nicht wahr? Sie stürzen sich aufopfernd in den eigenen Tod, wenn es der Gesellschaft zugutekam, oder nicht? Yeah, nope. Nicht wirklich. Hector hatte seit seiner Ausbildung vermutlich mehr Zeit damit verbracht Solitär auf dem Computer zu spielen als im Außendienst, und auch sonst war der Beruf weitaus weniger anspruchsvoll und heroisch als die Welt annehmen wollte. Eigentlich erforderte es keinen Mut bei der Polizei zu arbeiten. Nun, bei der Kriminalpolizei zumindest nicht. Man erreichte Tatorte, wenn alles längst geschehen war, um die Scherben dessen, was passiert war, zusammen zu kehren. Man sammelte auf was man fand, tippte ein paar Dinge in einen Computer ein und legte die Akte zur Seite. Um abzuschütteln was man alles gesehen hatte, machte man ein paar makabrere Witze und ging nach der Arbeit mit den Kollegen trinken. Am nächsten Tag widmete man sich dann wieder dem Vertüten von „Beweismaterial“. Das schlimmste was einem in diesem Beruf passieren konnte, war es, dass ein Teenager in die Station stürmte und lauthals verkündete, dass man ein Stammkunde einer spanischen Drogenhandelgroßfamilie aus dem unschönen Viertel Londons war, der so oft vorbeischaute, dass er manchmal sogar zum Essen bleiben durfte. Dass diese Information in ihrer Arbeit ausgerufen worden war, war in dem Sinne schlecht, dass sie einfach falsch interpretiert werden konnte. Brooks hatte kein Drogenproblem. Nicht im Geringsten. Es war die Schulter. Ihre verfluchte Schulter. Die Schulter, die ihr wehgetan hatte, seit sie zurückdenken konnte und die sie jede Sekunde ihres Tages daran erinnerte wie ihr Leben auch hätte aussehen können. Anstatt die olympiareife Schwimmerin zu werden, die sie hatte werden sollen, war sie zu jemandem mutiert, der Zigarettenstummel von Tatorten aufsammelte und in die dafür vorgesehenen Tütchen eintütete und kopfschüttelnde Blicke von ihrem Chef zugeworfen bekam, wenn pubertäre Spanier durch die Tür der Zentrale stürmten und lauthals nach ihrem Pillen-Buddy verlangten.
Doch auch wenn der Job seine unspektakulären Momente besaß: Brooks liebte jede Sekunde. Sie wühlte sich gern durch die Wohnungen zwiespältiger Gestalten, um Hinweise auf deren Verbrechen aufzuspüren. Sie vernahm mit Freude gefasste Mörder und quetschte jedes Detail aus ihnen heraus. Es war besser als jeder Kriminalroman die miesesten der Miesen zu jagen und ihre Opfer auf Spuren zu untersuchen. Nun, solange es sich bei diesen nicht um Teenager handelte, die versucht hatten das Richtige zu tun und nun deshalb erschossen in seinem Hauseingang lag.
Die Foris“ – Möglicherweise ein Slang-Begriff für Forensiker, oder aber auch eine reine Erfindung des Autors, der eben diesen Slang-Begriff nicht googlen wollte, aber das Gefühl hatte es sollte einen geben – "...haben schon gefragt wo wir bleiben“, meinte Brooks beiläufig zu ihrem Partner und persönlichem Quälgeist Finley Crawford, der neben ihr herlief und eine Zeitschrift unter den Arm geklemmt hatte. Es war zwar makaber, aber tatsächlich bestand ein großer Anteil ihrer Arbeit darin zu warten. Auf die nächsthöher gestellte Person, den Leichenwagen, Unterschriften von gefühlt 1000 Menschen, die Forensiker, die Fotographen, die nächste Staffel Game of Thrones. Meist vergingen Stunden bis alles an einem Tatort eingesammelt war und sie aus dem Dienst entlassen wurden, weshalb es sich empfahl sich etwas zu tun mitzunehmen. Normalerweise hatte Brooks ihren Gameboy dabei, auf dem sie seit nunmehr 18 Jahren vergeblich versuchte Super Mario Land durchzuspielen, doch an diesem Tag hatte sie darauf verzichtet. Die Nachricht vom Tod des Martinez Jungen hatte ihr tatsächlich den Magen umgedreht. Schließlich hatte er vor zwei Wochen, ja beinahe genau zwei Wochen, den Namen des größten Drogenbosses des Umkreises bekannt gegeben und mehrere seiner wichtigsten Mittelsmänner genannt. Was genau den Jungen zu diesem Selbstmordakt getrieben hatte, war unklar, aber dass die Polizei, der Freund und Helfer, es versäumt hatte, den Jungen zu schützen wie es versprochen worden war, lag nahe. Seufzend - nein nicht seufzend, niemand seufzte wirklich im echten Leben jemals einfach so – fischte Brooks die Autoschlüssel für den etwas veralteten Range Rover, den sie und Finley als Dienstwagen verwendeten und den Finley nicht einparken konnte, aus ihrer Hosentasche. Beim Wagen angekommen, versuchte sie den Schlüssel in das Schlüsselloch zu stecken, doch stellte schnell fest, dass dieses zugefroren war.  „Hm“, gab sie von sich und sah Finley erwartungsvoll an. Alltagsprobleme wie diese trafen die gebürtige Kanadierin (Go Canada) meist ziemlich unerwartet und nicht selten hatte sie noch nicht einmal eine Idee wie sie vorzugehen hatte.
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